Industrielle Druckprozesse

Perfektionierung industrieller Druckprozesse

Veröffentlicht am 15.08.2019

Industrielle Druckanwendungen sind – im wahrsten Sinn des Wortes – eine vielschichtige Angelegenheit. Typische Beispiele für anspruchsvolle Prozesse sind partielle Beschichtungen und passgenaues Übereinanderdrucken mehrerer Schichten. Um in der Serienproduktion perfekte und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen, müssen der Prozess des Kunden und die Maschinentechnologie aufeinander abgestimmt werden.

Ein Drucksystem optimal für den angedachten Herstellungsprozess zu spezifizieren, erhöht die Investitionssicherheit. Deshalb bietet Thieme seinen Kunden an, bereits im Vorfeld einer eventuellen Maschinenbestellung, die relevanten Parameter ihrer Anwendung im hauseigenen Technikum abklären und testen zu können. „Viele Anwender kommen schon mit einer grundlegenden Prozessidee zu uns und sind dann überrascht, was mit unseren Anlagen alles möglich ist“, erklärt Nicolas Jahr, der bei Thieme für den Vertrieb von Drucksystemen im Marktsegment Funktionaler Druck verantwortlich ist. „In unserem Technikum haben sie deshalb einen großen Spielraum, ihren Druckprozess ausgiebig zu testen und zu variieren. Daraus ergeben sich meist Optimierungen der ursprünglichen Prozessidee.   „Selbst langjährige, erfahrene Thieme-Kunden nähmen den Service des Technikums immer wieder gern in Anspruch, um die Messlatte des Möglichen noch etwas höher zu legen. Auf den Drucksystemen im Technikum lassen sich beliebige Materialien und Oberflächenstrukturen, von Mikrobauteilen im Format 10 mm x 10 mm bis zum Großformat von 1,25 m x 2 m, verarbeiten, wobei Druck-zu-Druck-Genauigkeiten von ±15µm eingehalten werden. „Wir können die verschiedensten flexiblen oder starren Trägermaterialien unserer Kunden bedrucken“, erklärt Nicolas Jahr. „Selbst die Beschichtung konvexer und konkaver Oberflächen ist möglich.“

Als Drucktechnologien stehen je nach Anwendung sowohl Sieb- als auch Digitaldruck zur Auswahl. Auf den Digitaldruckmaschinen kann mit UV-Tinten oder wasserbasierenden Tintensystemen gedruckt werden. Letzteres Verfahren wird überwiegend zur Dekoration von technisch beanspruchten Industrieprodukten eingesetzt. Bei Bedarf können die realitätsnahen Drucktests in klimatisierter Reinraumatmosphäre mit kontrollierter Luftfeuchte stattfinden. Für die Trocknung stehen Batchöfen bis 500°C und Durchlauföfen mit 200°C inklusive IR-, UV-, Aktiv- und Passivkühlung zur Verfügung.

Unterstützung innovativer Produkte
Die gesamte Infrastruktur des Technikums können interessierte Anwender in vollem Umfang für ihre Produktentwicklung nutzen. Dabei sind sie natürlich nicht auf sich allein gestellt, sondern erhalten kompetente Unterstützung durch die Thieme-Teams. So profitieren sie unmittelbar von den über 40 Jahren Erfahrung des führenden Druckmaschinenherstellers. „Auch neuartige Produkte sind uns immer willkommen“, betont Nicolas Jahr.

Exemplarisch nennt er ein Projekt für das InnovationLab, eine gemeinsame Forschungs- und Transferplattform von Universitäten und Unternehmen in der Region Rhein-Neckar. Es ging dabei um die Herstellung gedruckter Elektronik. In einem optimierten Siebdruckprozess waren Spezialfolien mit einer elektrisch leitfähigen Paste zu beschichten, wobei eine sehr hohe Reproduzierbarkeit verlangt war. „In unserem Technikum konnte der Kunde mit unserer Maschinentechnik und in enger Abstimmung mit unseren erfahrenen Anwendungstechnikern die gesetzten Ziele erreichen“, bestätigt Jahr.

Die prinzipielle Vorgehensweise bei solchen Projekten ist wie folgt: Zuerst wird die grundsätzliche Machbarkeit des Produktes geprüft. Dazu überprüft der Kunde seine vorausgewählten Materialien in ersten orientierenden Versuchen auf grundsätzliche Verarbeitbarkeit und stellt damit erste Prototypen her, die er dann in seinem Hause bezogen auf die gewünschten Eigenschaften bewerten kann. Ist diese sichergestellt, werden im Reinraum weiterführende Druckversuche auf dem Originalträgermaterial und mit der gewünschten Siebdruckpaste bzw. Digitaldrucktinte durchgeführt und die Prozessgrenzen ermittelt.

Ist alles wie gewünscht, erhält der Kunde von Thieme einen Vorschlag für eine spezifische Maschinenausstattung, welche die Anforderungen seines Serienprozesses bestmöglich berücksichtigt. Außerdem erhält er sämtliche für seine Investitionsrechnung benötigten Informationen ausgehändigt. „Die enge Zusammenarbeit zwischen unserem Kunden als Prozessexperten und Thieme als Maschinenspezialisten sichert die Praxistauglichkeit der Anwendung und beugt so Investitionsrisiken vor“, resümiert Nicolas Jahr.

Last but not least gehört zum Thieme-Technikum auch ein Showroom, der das ganze Spektrum industrieller Druckanwendungen zeigt. Ob Blutzuckermessstreifen, Solarzellen, Sensoren, Folientastaturen oder mit Heizleitern beschichtete Heckscheiben für Automobile – hier können Anwender viele Anregungen für ihr eigenes Produkt mitnehmen und dieses nach erfolgreicher Umsetzung auch selbst präsentieren.

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