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Zum Tod von Werner Thieme

Veröffentlicht am 23.01.2020

Abschied von einer großen Unternehmerpersönlichkeit

Trauriger Jahresbeginn bei der THIEME GmbH & Co. KG: Im Alter von 91 Jahren verstarb am 10. Januar der Firmengründer und langjährige geschäftsführende Gesellschafter Werner Thieme. Das von ihm 1960 gegründete Unternehmen ist heute international führend in den Bereichen Druckmaschinenbau und Kunststofftechnik.

Der am 2. März 1928 in Teningen bei Freiburg geborene Werner Thieme begann seine Unternehmerkarriere in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Mit verschiedenen Ausbildungen –Maschinenschlosser, technischer Zeichner und Großhandelskaufmann – im Gepäck machte er sich 1957 zunächst als Mitbegründer des Emmendinger Maschinenbaus und 1960 dann alleine mit der THIEME Maschinenfabrik GbR selbstständig. Damals produzierte er unterschiedlichste Maschinenteile im Lohnauftrag und passte sich dabei immer wieder flexibel den Bedürfnissen des Marktes an. Fünf Jahre später folgte eine zweite Firmengründung, die Kunststoffe Werner Thieme OHG.

Ab 1976 verlegte sich Werner Thieme auf den Bau von Siebdruckmaschinen und erfüllte sich damit seinen Traum von einem eigenen Produkt. Seit 1993 sind die Maschinen- und die Kunststofffabrik unter einem Dach, der THIEME GmbH & Co. KG, vereint, die sich mit ihren beiden Geschäftsbereichen Drucksysteme und Polyurethan erfolgreich in den jeweiligen Märkten etabliert hat. Dabei hielt Werner Thieme dem Gründungsort Teningen stets die Treue: Am Stammsitz in den Teninger Gewerbegebieten Rohrlache und Breitigen und in den ausländischen Niederlassungen zusammengenommen beschäftigt das Unternehmen heute rund 350 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen konsolidierten Gesamtumsatz von 55 Millionen Euro.

 

Erfolgreicher Generationswechsel
Aus der aktiven Geschäftsführung hatte sich Werner Thieme schon vor längerer Zeit zurückgezogen und seinem Sohn Frank Thieme das Zepter überlassen, der seit 2004 Hauptgesellschafter und alleiniger Inhaber der THIEME GmbH & Co. KG ist. Wie man es von einem Unternehmer der „alten Schule“ kennt, nahm Werner Thieme stets regen Anteil an der Entwicklung des Unternehmens und stand seinem Sohn mit seinem großen Erfahrungsschatz beratend zur Seite.

Auch über sein Unternehmen hinaus war Werner Thieme vielfach engagiert: So war er in verschiedenen Funktionen beim regionalen Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e. V. (wvib) tätig, unter anderem als Beirat, Vorstand und von 1996 bis 2002 als Präsident (später Ehrenpräsident). Hinzu kamen Mitgliedschaften im Aufsichtsrat der Volksbank Emmendingen, im Industrieausschuss der IHK Südlicher Oberrhein und im Freiburger Universitäts-Beirat. Bei seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten ging es ihm vor allem um die Förderung und Stärkung des Mittelstands, um in einer globalisierten Wirtschaft bestehen zu können. Zahlreiche Ehrungen, von der Verdienstmedaille in Gold seiner Heimatgemeinde Teningen über die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg bis hin zum Bundesverdienstkreuz am Bande, würdigten die vielfältigen Verdienste von Werner Thieme, dem man nicht nur in seiner Heimatregion ein ehrendes Andenken bewahren wird.

Werner Thieme hinterlässt seine Frau Hannelore und seine beiden Söhne Klaus und Frank. Bis zuletzt hatte er hohes Interesse am Unternehmen und besuchte beide Unternehmensstandorte selbst mit körperlichen Einschränkungen in regelmäßigen Abständen. Sein Tod kam trotz seines hohen Alters überraschend. Die Beisetzung fand unter großer öffentlicher Anteilnahme am 18. Januar in seiner Heimatgemeinde Teningen statt.
 

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